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Trends an der Hall of Frames 2023

Nathanaƫl Wenger & Eveline Perritaz

Die Hall of Frames 2023 hat es wieder deutlich gezeigt: Vielseitigkeit ist Trumpf. Es gibt keinen klar definierten Trend, sondern mehrere Richtungen je nach Altersgruppe, Haltung und Persƶnlichkeit. Diese Mikrotrends werden von Brillendesigner:innen aufgegriffen und Ć¼ber die Jahre verfeinert und perfektioniert. Nicht selten fokussiert sich eine Kollektion auf eine spezifische Designsprache oder ein bestimmtes Material und wird dadurch wegweisend fĆ¼r eine Stilrichtung. An der Hall of Frames 2023 war fast jeder Stil vertreten.


Ɩkobrillen

Nachhaltigkeit bleibt ein Megatrend, auch wenn auf der politischen BĆ¼hne gewisse ErmĆ¼dungserscheinungen auszumachen sind. Rolf ist nach wie vor Vorreiter, wenn es um natĆ¼rliche Materialien geht. Die farbigen Holzbrillen von Feb31st setzen frische Akzente und demonstrieren das Potential dieses anspruchsvollen Werkstoffs. Wenn es um Ā«Zero WasteĀ» geht, dann gehƶrt auch Planctons zu den Pionieren. Diese Brillen bestehen aus 100 Prozent Ozean-Plastik (PET) und werden in Lungern angefertigt.


You Mawo Mod. Mandalay, eine klassische, runde Form, die es mit verschiedenen Randdicken gibt.





3D-Brillen

Brillenfassungen aus dem 3D-Drucker sind schlicht nicht mehr wegzudenken. Sie sind per se Ƥusserst nachhaltig und haben einen dreimal tieferen ƶkologischen Fussabdruck als herkƶmmliche Fassungen. Zum einen entsteht in der Produktion praktisch kein Ausschuss, zum anderen werden sie in der Regel in Europa gefertigt. 3D-Brillen sind superleicht, anpassbar und haben einen eigenstƤndigen, eher technischen Look. Neben Rolf gehƶren You Mawo und Orgreen zu den Trendsettern. Auch Headrix aus Berlin gehƶrt in diese Kategorie und war in diesem Jahr erstmals an der Hall of Frames vertreten.


Bold

Dickrandige Charakterbrillen sind ganz heiss. You Mawo nutzt die Leichtigkeit des Polyamids und hat sogar eine Extra-Bold-Serie entwickelt. Nirvan Javan hat sich mit der Kollektion Ā«TorontoĀ» von der gleichnamigen kanadischen Metropole inspirieren lassen und Ƥusserst raffinierte, transparente, breitrandige Modelle kreiert. Diese Brillen dĆ¼rfen oversized sein und das Gesicht verdecken. Sie sind ein klares Statement und strahlen Selbstbewusstsein aus. Erstmals an der Hall of Frames vertreten und nun auch im Schweizer Markt erhƤltlich ist das japanische Brillenlabel Danshari. Die extrovertierte Handschrift von Designer Alain Miklitarian ist unverkennbar. NobƬka vereint den kĆ¼hnen Bold-Stil mit der raffinierten Eleganz Italiens.



Danshari Mod. Dilidjan, eine markante Oberlinie, die sich harmonisch in das Gesicht fĆ¼gt.


Superretro

Peter and May aus Paris steht fĆ¼r einen neuen, sehr urbanen Stil. Kleinefƶrmige, eckige oder ovale Metallfassungen zaubern einen Hauch von vergangenen Zeiten und Nostalgie aufs Gesicht. Moscot aus New York zelebriert eine lange Tradition von Brillenmachern, die auch die Filmindustrie in Hollywood mitgeprƤgt hat. Die filigranen Titanbrillen von Coblens holen den Stil der siebziger und achtziger Jahre zurĆ¼ck und dĆ¼rfen oversized sein. Transparenz, Retrofunk und der Studentenlook sind weitere Trends, die von Marken wie Einstoffen oder FHONE bespielt werden.

Moscot Mod. Gazeektal, eine kompakte Doppelstegbrille mit urbanem Flair.


Colours

Farbige Brillen sind laut, wild, frƶhlich und stehen fĆ¼r Persƶnlichkeit. J.F. Rey kombiniert farbiges Acetat mit den unterschiedlichsten Materialien. Coco Song konzentriert sich auf die aufwendige Verbindung von Seide und Acetat. Das Label Johann von Goisern ist bekannt fĆ¼r seine eigenstƤndigen Laminierungen. Und auch Dutz spricht mit den bunten Kollektionen ein selbstbewusstes Publikum an.


Ursprung-Swiss Mod. Wildspitz, frƶhliche Farben setzen neue Akzente.







Nordisches Design und Swissness

Nordisches Design steht fĆ¼r Minimalismus und die Reduktion auf das Wesentliche. Diese stilvolle ZurĆ¼ckhaltung widerspielgelt perfekt das Schweizer LebensgefĆ¼hl. Typische Vertreter dieses Genres sind die Kollektionen der Firmen Ƙrgreen Optics und Colibris. Auch Nine Eyewear verkƶrpert diese nordische Eleganz. Didier Voirol spielt raffiniert mit den OberflƤchen seiner Kreationen. Das Team von Baselli fertigt ihre Acetatkollektion in Basel an und beweist, dass "Made in Switzerland" mƶglich ist. Ursprung-Swiss steht fĆ¼r exklusives Acetat und einer zeitlosen, eleganten Handschrift. Einstoffen nimmt Fashiontrends gekonnt auf und macht diese auch fĆ¼r ein junges Publikum greifbar.


Ƙrgreen Optics Mod. Now or Never, eine raffinierte, schlichte Form, die die Augen umspielt.


Actionbrillen fĆ¼r Gross und Klein

Sportbrillen kombinieren FunktionalitƤt mit gutem Aussehen und kƶnnen mit ihren innovativen AnsƤtzen durchaus neue Trends setzen. Die neusten Modelle von Alpina, Hilx und React dĆ¼rfen sich sehen lassen. Auch die Kleinsten mĆ¼ssen in Sachen Mode nicht zurĆ¼ckstecken: Milo & Me, Little Paul & Joe und Look bieten stylische Optionen fĆ¼r die JĆ¼ngsten unter uns.

FĆ¼r jeden Geschmack und jede Persƶnlichkeit gibt es den jeweils passenden Brillentrend. Es bleibt spannend zu beobachten, welche Trends sich 2024 durchsetzen und welche an Bedeutung verlieren werden. Manchmal entstehen auch neue Ideen. Daher ist es gut, sich an einer Messe wie der Hall of Frames inspirieren zu lassen.


Fotos: Stefan Heesch, Nordfriisk Photography

Model: Sara Demiri

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